brundibár – Eine Kinderoper im Next Liberty
Zum Anlass des Gedenkjahesr 2015, in welchem sich das Ende des 2ten Weltkrieges zum 70. mal jährt haben sich Grazer Kulturinstitutionen entschlossen, ein bewegendes Stück – nämlich die Kinderoper „brundibár“ von Hans Krása aufzuführen. Der tschechisch-deutsche Komponist Hans Krása, der im Jahr 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert wurde brachte dort seine Kinderoper erneut zu Papier. Die Geschichte handelt von Zusammenhalt, Freundschaft und Hoffnung und wurde in diesen dunklen Zeiten noch etwa 50 mal von (und für) inhaftierten Kindern aufgeführt.
Die Kinderoper „brundibár“
Pepíček und Aninka, zwei arme Geschwister, wollen ihrer kranken Mutter die vom Arzt verschriebene Milch besorgen, doch ohne Geld bekommen sie keine vom Milchmann. Sie beobachten den Leierkastenmann Brundibár, der für seine Musik Münzen erhält, und beschließen, ebenso mit Gesang etwas Geld zu verdienen. Doch niemand hört ihnen zu, und der über die Konkurrenz erzürnte Brundibár vertreibt sie sogar vom Marktplatz. Als die beiden Geschwister sich ratlos schlafen legen, erscheinen ein Spatz, eine Katze und ein Hund und bieten den Kindern, die allein gegen Brundibár zu schwach sind, ihre Hilfe an. Am nächsten Morgen trommeln die drei Tiere alle Kinder aus der Nachbarschaft zusammen. Gemeinsam wird Brundibár vom Marktplatz vertrieben. Als die Kinder nun erneut das Lieblingslied von Pepíček und Aninka singen, kommt genügend Geld für die Milch zusammen. Brundibár unternimmt einen Versuch, das Geld zu stehlen, hat jedoch gegen die Überzahl von Kindern und Tieren keine Chance. Das Finale der Oper besteht in einem triumphalen Marsch, der an das bedingungslose Zusammenhalten von Freunden appelliert.
Wenngleich der Inhalt der Oper auf den ersten Blick frei von Politik ist, betonen überlebende Mitwirkende aus Theresienstadt immer wieder, dass Brundibár, der fortgejagt wird, für sie Hitler darstellte, den sie so in der Oper durch ihr Zusammenhalten verjagen konnten. Insofern bekommt die Oper bei genauerer Betrachtung eine zweite, tiefere Ebene als die schlichte Geschichte der Kinder, die Milch für ihre Mutter brauchen.
Die Lösung des Konflikts der Kinder mit dem Drehorgelmann allein mit Mitteln der Gewalt erscheint in einer demokratischen Gesellschaft als pädagogisch zweifelhaft. Vor dem geschichtlichen Hintergrund von Krieg und Völkermord wird sie allerdings verständlich. (c) Wikipedia
Besetztung: Gespielt und gesungen wird von den Kindern der Singschul‘ der Oper Graz unter der Leitung von Andrea Fournier und dem Orchester Ensemble Studio 28. Brundibár wird von Martin Fournier gespielt. Erzähler: Maximilian Achatz.
Termine
- Premiere: 10. Oktober 2015 – 16:00 Uhr (AUSVERKAUFT)
- Weitere Termine:
- 13. 10. – 10:30 Uhr
- 14. 10. – 10:30 und 15:30 Uhr
- 15. 10. – 10:30 Uhr
Bilder der Aufführung auf http://www.info-graz.at/bilder-events/galleries/18934_kinderoper-next-liberty-graz-junge-schauspieler-tschechisch-deutsch-geschichte-grazer-oper/ – diese sind copyleft und können auch über DropBox gratis bezogen werden.
Heinz Rüdisser